Rot-Weiss Essen kann in der 3. Liga zum Auftakt nicht gewinnen. Im ersten Jahr gab es das 1:5-Debakel zu Hause gegen die SV Elversberg. Im letzten Jahr ein 1:2 beim Halleschen FC.
Und das 1:2 am Samstag gegen Aufsteiger Alemannia Aachen erinnerte in Teilen an das Halle-Spiel. Denn auch dort war RWE optisch überlegen, betrieb dabei sogar Chancen-Wucher, und verlor am Ende durch individuelle Fehler. Einer davon führte - wie gegen Aachen - zum 0:1. Weil RWE sich spielerisch lösen will und das immer mal wieder nach hinten losgeht. So wie gegen die Alemannia, als Jimmy Kaparos die Kugel verlor und in der Folge der Gegentreffer fiel.
Was passieren kann, nicht oft sollte und verschmerzbar wäre, wenn es vorne laufen würde. Und hier sind wir bei einem anderen Problem, das der erste Spieltag offenbarte. Die Offensiv-Bemühungen im ersten Spiel der Saison waren schon sehr dürftig. Aus dem Spiel heraus gab es bis zum Chancen-Doppelpack von Manuel Wintzheimer kurz vor dem Ende nichts zu notieren.
Da tröstet es auch wenig, dass man sofort gesehen hat, was für eine Qualität Ahmet Arslan, der vom 1. FC Magdeburg kam, beim ruhenden Ball mitbringt. So fiel auch das 1:1 vor der Pause. Doch den Rest der Zeit sah man nur, wie die Essener sich den Finger in der Nase brachen beim Versuch, den kompakt und aggressiv verteidigenden Gast zu knacken.
Hier muss RWE-Coach Christoph Dabrowski ansetzen und schnell Verbesserungen erzielen. Denn RWE hat auf dem Papier eigentlich einen sehr guten Start erwischt. Mit Aachen, Hannover II, Bielefeld und Unterhaching steht zum Auftakt ein Quartett bevor, das kaum große Ambitionen auf vordere Plätze haben dürfte.
Hier muss eigentlich gepunktet werden, um nicht gleich unter Druck zu geraten. Vielleicht bekommt Dabrowski ja schon gegen Hannover neues Personal zur Verfügung gestellt, denn das Aachen-Spiel hat auch gezeigt, dass mit wenigen Verletzten schon die Breite wegbricht. Auch die fünf Wechsel nahm der Ex-Profi gegen den Aufsteiger nicht in Anspruch. Drei Wechsel zeigen, hier fehlt noch einiges.